3 Monatskolik bei Babys
Bei der Geburt des Babys ist der Verdauungstrakt noch nicht vollständig entwickelt und ausgerollt. Dies geschieht in den ersten 3 Monaten. Das Kind hat starke Bauchkrämpfe und presst als Kompensation dagegen. Die Beine sind angezogen und der Kopf ist überstreckt. Das Neugeborene schreit exzessiv stundenlang und ist schwer zu beruhigen, vor allem nach der Nahrungsaufnahme oder an den frühen Abendstunden.
Kurze schlaflose Nächte folgen, und die Eltern sind bereits nach wenigen Tagen gereizt und überfordert. Dies ist für frisch gebackene Eltern eine hohe Belastungsprobe. Die Babys wollen den ganzen Tag und Nacht getragen werden um den Druck im Darmbereich abzubauen. Das Hauptproblem dabei liegt in der Gasbildung aus der Nahrung. Das Gas kann nicht schnell genug entweichen und löst die schmerzhaften Koliken aus. Es empfiehlt sich, dass die Mutter bis zu 6 Monate nur stillt und dann erst mit der Zuführung festerer Nahrung beginnt. In den ersten drei Monaten sind alle Kohlarten, Zwiebel, Knoblauch, Chili, Kaffee, viel Zucker und zu würziges Essen von der Mutter zu vermeiden. Sie werden über die Muttermilch weitergegeben. Eine Wärmflasche auf den Bauch kann helfen. Auch den Po, die Oberschenkel und den Bauch im Uhrzeigersinn zu massieren, hilft dem Baby zu entspannen. Die Bauchlage hilft in den ruhigen Momenten, aber in den akuten Phasen ist die Bauchstreckung nicht zu empfehlen. Besser ist der Fliegergriff, wobei das Baby auf der warmen Hand liegt und Arme und Beine herunter hängen. Leichte Auf- / Ab- oder Schaukel-Bewegungen im Raum unterstützt die Gasentweichung.
Wenn die Mutter nicht genügend Milch hat oder das Baby einfach mehr braucht, wird häufig mit Milchpulver nachgeholfen. Hier muss unter den verschiedenen Hersteller ausprobiert werden, da sie nicht gleich gut vertragen werden. Nach einem Wechsel sollten 5-7 Tage abgewartet werden um zu sehen ob sich der Darm anpasst.
Für das Baby ist es eine Umstellung vom Bauchnabel im Bauch der Mutter zur selbständigen Verdauung. Bei der Geburt selbst schluckt das Kind Flüssigkeit, das die Basis vom inneren Bakterienmillieu ist. Bei einem Kaiserschnitt hat das kleine Neugeborene keinen Kontakt und genießt diesen Schutz nur bedingt. Hier sollten Bakterien zugeführt werden.
Tipps bei Dreimonatskolik bei Babys:
- Suchen Sie einen erfahrenen Osteopathen
- Neugeborenes in einer Hängematte schaukeln (bevorzugt große für einen besseren Drehmoment). Flach über den Boden und mit Kissen und Matratzen auspolstern.
- Viel Hautkontakt für die Wärme.
- Tragetuch nutzen, wobei die Knie des Baby angezogen sein müssen. Das hat mehrere Vorteile: Wärme, Bewegung unterstützt sanft die Darmbewegung, Förderung Mutter – Kind Bindung und Ausbildung der Hüftpfannen.
- Leichte Pumpbewegungen über die Beine zur Brust für die Gasentweichung.
- Ruhe bewahren und Ruhe ausstrahlen.
Es gibt kein Patentrezept für alle Babys, somit ist die Reaktion ausschlaggebend und sollte auf dessen Bedürfnisse angepasst werden.
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